„Reynhold von Krampenburg“
erblickt 1320 das Licht der Welt und erlernt, wie es in der Familie Brauch ist, das Metzgerhandwerk. Nach der Lehrzeit von drei Jahren und anschließender Gesellenzeit wird er in die Zunft (Innung) der Knochenhauer als Meister aufgenommen.
Mit seinem Eid verpflichtet er sich zur Treue der
Zunft
und der Stadt gegenüber. Die Meisterwürde
ist verbunden
mit der Pflicht einen „Scharren“
(Marktstand) zu betreiben. Dafür hat er der Stadt
Berlin vierteljährlich 6 Schilling
5 Pfennig Zins
zu entrichten. Er hat dafür Sorge zu tragen, “die Bevölkerung mit gutem und billigen Fleisch zu
versorgen.“ Als Knochenhauer ist es ihm gestattet mindestens
ein Pferd zu besitzen und das Schlachtvieh auch aus weiter entlegenen Dörfern zu kaufen. Dabei verdient er als Post-
und Nachrichtenbote ein kleines Zubrot. Mitte des 14.Jh. werden in Berlin täglich durchschnittlich 3 Pfund Fleisch
pro Kopf verzehrt. Dadurch zählen die Knochenhauer zu den wohlhabendsten Bürger der Stadt.
Gleichzeitig ist er auch zum Wehrdienst, entweder an
der
Stadtmauer oder als Panzerreiter, verpflichtet. Waffen und Ausrüstung muss er selber stellen.
Gemeinsam mit Bäcker,
Tuch– und Schuhmacher,
dem „ViererGewerk“ ist er im
Stadtrat vertreten
und bestimmt mit über die Geschicke der
Stadt.
Als mitte des 14.Jh. der schwarze Tod auch in
Berlin Einzug hält, verlässt er und seine Familie
die
Stadt und bietet seine Dienste und Waren auf Märkten, Turneyen und besonderen Anlässen an.
Berlin im Jahre des Herrn 1350